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Schnelleinsatzgruppe (SEG)Schnelleinsatzgruppe (SEG)

Schnelleinsatzgruppe (SEG)

Eine Schnelleinsatzgruppe (SEG) bezeichnet eine Gruppe von Einsatzkräften, die so ausgebildet und ausgerüstet ist, dass sie bei einem Großschadensfall oder außergewöhnlichen Ereignissen Verletzte, Erkrankte und andere Betroffene versorgen kann.

Ansprechpartner

Herr
David Zmyslowski

Tel: 07131 62 36-0
kbl@drk-heilbronn.de

Frankfurter Straße 12
74072 Heilbronn

Aufgaben

Allgemein unterstützt und ergänzt eine Schnelleinsatzgruppe bei größeren Schadensereignissen den für den einzelnen Notfall vorgehaltenen Rettungsdienst durch die Bereitstellung von Material, Rettungsmitteln und ehrenamtlichem Personal mit entsprechender Ausbildung. An der Einsatzstelle kann ggf. notwendige Infrastruktur geschaffen und betrieben werden, wie Beleuchtung, Stromversorgung, mobile Unterbringung (u. a. Sanitätszelte). Dazu kommt Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der Kommunikation (Funk- und Telefonnetz). Weiterhin gehören die sanitätsdienstliche Versorgung von leichter Verletzten, der Transport von Verletzten, und die Betreuung von unverletzten Betroffenen dazu.

Unterscheidung

Es gibt verschiedene Arten von Schnelleinsatzgruppen. Diese können zwischen den einzelnen Bundesländern, Gebietskörperschaften und Organisationen oder den lokalen Notwendigkeiten und Möglichkeiten variieren. Sie werden typischerweise nach ihren Aufgabenbereichen unterschieden, wobei Mischformen möglich sind.

Erstversorgung bzw. Behandlung von Patienten

Hier steht die Erstversorgung und Behandlung von Patienten im Vordergrund. Eine solche SEG ist in der Lage, eine Patientenablage einzurichten, eine Unfallhilfsstelle oder einen Behandlungsplatz bzw. einen Teil davon aufzubauen und zu betreiben. Typische Bezeichnung hierfür ist SEG-Sanität (San), zuvor wurde oft die Unterscheidung zwischen SEG-Erstversorgung (SEG-EV) und SEG-Behandlung (SEG-Beh) verwendet. In manchen Bundesländern wird sie auch SEG-Sichtung & Behandlung (SEG-Si&Be) bezeichnet. Wird eine SEG explizit als rettungsdienstlich qualifizierte Ergänzung zum Rettungsdienst vorgehalten, spricht man von einer SEG-Rettungsdienst (SEG-RD). Typische Fahrzeuge: GW-San, ATW, MTW.

Transport von Patienten

Diese Schnelleinsatzgruppen dienen primär der Verstärkung des Rettungsdienstes mit qualifiziertem Personal oder dem Transport von Patienten bei einem Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten (MANV) und sind mit einer Vielzahl von Fahrzeugen für den Patiententransport (bspw. RTW, KTW, KTW-B, KTW-4, vereinzelt auch G-RTW) ausgestattet. Als Benennung kommt häufig SEG-Transport (SEG-Trsp.) vor. Typische Fahrzeuge: RTW, KTW, KTW-B, KTW-4, G-RTW, MTW.

Betreuung und Verpflegung von Unverletzten bzw. Einsatzkräften

Schnelleinsatzgruppen, die für die Betreuung von unverletzten Personen vorgesehen sind, sorgen für die Sammlung, Unterkunft und soziale Betreuung (z. B. an einem Betreuungsplatz) und/oder für die Verpflegung mit Essen und Getränken. Solche Einheiten heißen üblicherweise SEG-Betreuung & Logistik (SEG-Bt bzw. SEG-Bt&Log). Typische Fahrzeuge: MTW, LKW, GW-Bt&Log, Feldküche.

Technik & Sicherheit

Schnelleinsatzgruppen, die für die Technik und Sicherheit an Einsatzstellen vorgesehen sind, sorgen für die Strom, Zelte, Sicherheit und Unterstützung anderer Komponenten (z. B. an einem Behandlungsplatz). Solche Einheiten heißen üblicherweise SEG-Technik & Sicherheit (SEG-TeSi). Typische Fahrzeuge: MTW, LKW, GW-TeSi.

Ausstattung

Die Ausstattung richtet sich nach der Aufgabenstellung und örtlichen bzw. organisationsinternen Richtlinien. Die Finanzierung des Materials und der Bekleidung wird über Sach- und Geld-Spenden sowie öffentliche Zuschüsse (Kommune, Land, Bund) sichergestellt, dies ist ebenfalls örtlich sehr unterschiedlich.

Wichtigste Ausstattungsmerkmale einer SEG sind, unabhängig von ihrer Verwendung:

  • Funkmeldeempfänger oder vergleichbare Systeme zur schnellen Alarmierung
  • Fahrzeuge, die für den Einsatzfall bereitstehen (inkl. verlastetem Material)
  • Funkgeräte zur Anbindung an die zuständige Leitstelle und für die Kommunikation am Einsatzort

Damit unterscheidet sich eine SEG von Katastrophenschutzeinheiten alter Prägung, die zum Teil erst im Alarmfall die Fahrzeuge beordern und mit Material beladen konnten.

Personal

Die Personalstärke einer SEG beträgt typischerweise zwischen 8 und 16 Helfer (Gruppenstärke). Die Helfer sind in der Regel ehrenamtlich tätig und gehören einer Hilfsorganisation an. Mancherorts wird eine SEG von verschiedenen Hilfsorganisationen in Kooperation oder durch bundeseigene Regie-Einheiten gebildet. Die Ausbildung entspricht der jeweiligen Aufgabe, dazu gehören Kenntnisse im medizinischen Bereich (Sanitäter, Helfer mit weitergehender rettungsdienstlicher Ausbildung, Ärzte), Einsatztaktik, Material- und Technik, soziale Betreuung, Aufbau und Betrieb von Unterkünften, Verpflegung von Betroffenen, Logistik, Ver- und Entsorgung.

Alarmierung

Das Personal ist in der Regel mit Funk- bzw. Digitalmeldeempfängern (FME/DME) ausgerüstet und wird nach Bedarf von der Leitstelle alarmiert. Selten sind auch Telefonketten oder automatische SMS-Alarmierungen üblich. Außerdem existieren Systeme, bei denen die Helfer automatisch auf dem Telefon oder Mobiltelefon angerufen werden, eine aufgezeichnete Nachricht mit dem Meldebild wiedergegeben wird und eine Rückmeldung der Einsatzkraft entgegennimmt.